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Mittel uebersichtsfoto mathilde von otto platz 3d stadtmodell frBericht zur Informationsveranstaltung zur Neugestaltung am 10. Juli 2024
Schon vor 6 Jahren hatte sich innerhalb des BIV e.V. (BürgerInnenVerein Rieselfeld) und der KIOSK-Gruppe ÄwiR (Älter werden im Rieselfeld) eine Initiative gebildet mit dem Ziel, den Mathilde-Otto-Platz so umzugestalten, dass er von der Bevölkerung besser genutzt werden kann. Durch seine Lage an einem stark frequentierten Verkehrsknoten und ohne wesentliche Beschattungsmöglichkeit ist er ganztags der Sonne ausgesetzt; beides mindert die Aufenthaltsqualität stark. Das GuT (Garten- und Tiefbauamt der Stadt Freiburg) wollte damals nach der Diskussion mit dem BIV einen „Sanierungsplan“ erarbeiten – aber passiert ist jahrelang nichts. Deshalb ist der ziemlich wenig bekannte Mathilde-Otto-Platz vor dem PRO SENIORE derzeit eher eine Sand- oder Pflastersteinwüste – mit ...

ein paar eher kümmerlichen Bäumen und kreuz und quer gepflasterten Wegen. Die Sitzgelegenheiten am Rande des Platzes werden entweder ganztags von der Sonne bestrahlt oder ihr Sitzkomfort ist bescheiden. Der Platz ist zwar an drei Seiten von einem inzwischen ordentlich bewachsenen Laubengang bzw. einer Galerie mit Glyzinien und Rosen umrahmt, aber die ca. 130 cm hohe Mauer kann den enormen Verkehrslärm um den Platz nur wenig abschirmen. Hier liegt das Tor zum westlichen Rieselfeld vom Kreisverkehr der Opfinger Straße aus mit Anbindung des ÖPNV-Busnetzes. Interessanterweise kann man aktuell im Internet lesen: „Unsere Pro-Seniore-Residenz liegt in einem ruhigen Wohngebiet im neu entstandenen und komplett barrierefreien Stadtteil Freiburg-Rieselfeld.“

Zum besseren Verständnis erst einmal zurück zu den Wurzeln: Ursprünglich sollte fürs Rieselfeld auf dem Gelände, auf dem heute die Pro-Seniore-Residenz steht, die katholische Kirche mit einem Kirchturm errichtet werden. Südlich davor war ein Kirchplatz vorgesehen. Nachdem sich in der frühen Phase der Kirchenbauplanung gute Kontakte zwischen der katholischen und evangelischen Kirchengemeinde entwickelt hatten und die Kirchensteuern nicht mehr sprudelten, verständigte man sich auf den Bau eines gemeinsamen ökumenischen Gotteshauses, das aber – wegen des größeren Platzbedarfs – auf dem Maria-von-Rudloff-Platz realisiert wurde. Der ursprüngliche Bauplatz für das Kirchengebäude wurde danach an die Residenz vergeben und der geplante Kirchplatz wurde zum Mathilde-Otto-Platz. Aber für eine großzügige Gestaltung des ursprünglich nicht geplanten städtischen Platzes vor der Residenz fehlten am Ende die Mittel. Bis heute führt der Mathilde-Otto-Platz ein „Schattendasein“ (ohne nennenswerten Schatten) und wird wegen seiner unzureichenden Aufenthaltsqualität nur wenig frequentiert. Auch die meisten Residenzbewohner halten sich tagsüber lieber im Gebäude oder im Schatten hinter dem Gebäude auf.

Mittel kathrin sehl stephan lemper verena hilgers GUT

Die Planer des GuT: Kathrin Sehl,  Stephan Lemper, Verena Hilgers (von links)

Nun hat sich unverhofft ein Fördertopf aufgetan, der dem vernachlässigten Platz etwas helfen könnte: Durch eine Stiftung können Mittel zur Verfügung gestellt werden, die die Aufenthaltsqualität des Platzes verbessern sollen. Aus diesem Grunde kamen Stephan Lemper, Sachgebietsleiter „Grünplanung und Bau“ der Stadt, mit Kathrin Sehl und der Klimamanagerin Verena Hilgers am 10. Juli 2024 zu einem Ortstermin auf den Mathilde-Otto-Platz, um dort konkret infrage kommende Veränderungsmaßnahmen  interessierten Rieselfelder Bürgern darzustellen und zu erläutern. Der entwickelte Maßnahmenkatalog umfasst folgende Überlegungen: 

1.) die Schaffung kühlender Erholungsräume durch neue Baum- und Strauchpflanzungen, die Anlage neuer Grünflächen mit unterschiedlichen Höhen/Dichten, Abbruch des bestehenden Belags mit Entsiegelung und Begrünung, Schattenpavillons;

2.) den Grünflächenerhalt durch Nutzung von Oberflächenwasser zur Bewässerung;

3.) den Stadtbaumerhalt durch Baumstandortsanierung mit Substratsanierung bzw. Substrataustausch, die Beseitigung von Bodenverdichtungen und die Erweiterung der Wurzelräume durch Abbruch des Belags mit Entsiegelung.

Plan mathilde otto platz

Es fanden sich ca. 20 Interessierte ein, die aufmerksam den Ausführungen des städtischen Teams folgten und viele Fragen stellten. Es entwickelte sich eine lebhafte Diskussion, an der auch Hans-Jörg Schwander, Bewohner im Rieselfeld, Landschaftsplaner und pädagogischer Leiter der Vereins "Innovation Academy", intensiv teilnahm. Allerdings ist das Budget so eingeschränkt, dass es aus Kostengründen keinen Trinkbrunnen oder einen wie auch immer geartete Wasserspender geben wird. Stephan Lemper verwies in diesem Kontext auf den erst vor kurzem völlig neu gestalteten, großzügigen Kinderspielplatz im nahen Stadtteilpark um die Ecke, der übrigens außerdem ruhige und bequeme Sitzgelegenheiten im Schatten aufweist.

Mittel buerger rieselfeld mvO Platz

Da die Mittel haushaltsrechtlich nur in diesem Jahr abgerufen werden können, sollen die Arbeiten noch bis zum Jahresende abgeschlossen werden. Es bleibt also spannend, wie sich die Umbaumaßnahmen auswirken und ob der Platz dann besser nutzbar und von der Bevölkerung angenommen wird. Der Tenor seitens des GuT in der angeregten Diskussion mit anwesenden Rieselfeldern war deutlich und wurde mehrfach betont: Das zur Verfügung stehende Budget darf nicht überzogen werden, so dass durchaus sinnvolle Anregungen nicht umgesetzt werden können.

Text: Heiner Sigel und Werner Bachteler, Fotos Heiner Sigel

Siehe auchMathilde-Otto-Platz soll schöner werden

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