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Bestehende Wälder schützen –  auch und gerade im Dietenbach!

Die Stadt schreibt es selbst: „Was jedoch noch schneller und besser [gegen den Klimawandel] hilft und langfristig nachhaltiger ist: Bestehende Wälder schützen und stärker gegen Abholzung vorgehen.“1 Das Rieselfeld ist bereits heute ein Freiburger Hotspot, der geplante Riesenstadtteil Dietenbach wird es auch sein. Ein paar stehen gelassene Bäume zwischen den Stadtteilen haben in der Hitze der nächsten Jahrzehnte kaum Überlebenschancen2.
Zuerst sollte der Wald ganz weg. Doch sowohl Fachgutachten als auch Regierungspräsidium teilten die Auffassung, dass das Langmattenwäldchen zu erhalten ist. Erst auf diese Kritik hin plante die Stadt einige Bäume zurück auf's Papier. Lange wurde so getan, als ob ...

für Dietenbach überhaupt kein Wald fallen müsse. Das Kapitel „Inanspruchnahme von Wald“ tauchte 2018 erst wenige Wochen vor der Beschlussfassung zu Dietenbach im Umweltbericht auf.

Die städtischen Pläne, im Dietenbach hektarweise Wald zu roden, verstören und machen Angst. Wir Parents for Future Freiburg sehen darin die Generationengerechtigkeit massiv missachtet und sprechen uns nachdrücklich für einen Erhalt des Dietenbachwaldes aus. Wir schließen uns der engagierten Stellungnahme der BUND- Ortsgruppe Freiburg vom November 2021 vollumfänglich an und ergänzen sie im Folgenden.

Für uns ist es an der Zeit, das Thema Waldrodung auch losgelöst von der lokalen Problematik zu sehen: Natur hat einen Wert an sich! 3, 4 Wir alle zeichnen dafür verantwortlich, dass dieser Wert zum Tragen kommt. In unseren Augen ist es diese Prämisse, an der sich alle kommunalpolitischen Abwägungen messen lassen müssen.

Doch wie sieht die Realität aus? Während die Finanz- und Bauwirtschaft eine starke Lobby haben und den „Wohnungsmangel“ durch steten Zubau im hochpreisigen Segment immer weiter verschärfen dürfen, hat die Natur keine Stimme gegen Abholzung und Landnahme. Die Stimmen ihrer Fürsprecher, der angestammten Naturschutzverbände, müssen in der Abwägung zwar gehört werden, das ist gesetzlich vorgeschrieben. Maßgeblich Gewicht zugestanden, so die leidvolle Erfahrung, wird ihnen im Freiburger Rathaus nicht.

Herr Horn warb während des OB-Wahlkampfes 2018 gerne mit „Freiburg braucht mehr [...] Grünflächen für Naherholung.“ und „Grüne Lungen müssen erhalten bleiben.“ Es war die Rede von einem neuen Politikstil, wie ihn 2011 auch schon die baden-württembergische Landesregierung ausgerufen hatte: die sogenannte „Politik des Gehörtwerdens.

Leider folgen dem „Gehörtwerden“ keine Taten. Und wo ist das Bewusstsein, dass sich, wollen wir als Spezies überleben, die Politik des Gehörtwerdens auf die gesamte belebte Natur beziehen muss, deren Teil wir sind? Ist es nicht eine dekadente Idee, einen klimaneutralen und biodiversen Stadtteil und dessen „ökologisch verträgliche Entwicklung“5 auf eine flächige Waldrodung gründen zu wollen?

Wo ein Wille, da ein Weg. Wo es für die Menschheit darum geht, in dieser Dekade (!) in der Klimakatastrophe zu retten, was noch zu retten ist, müssen Planungsänderungen prioritär zugunsten von Klimaschutz und Klimaanpassung möglich sein. Die betroffenen Areale sind übrigens keineswegs für sozialen Wohnbau vorgesehen und eine alternative Straßenbahntrasse liegt durch die geplante Vorhaltetrasse bereits auf dem Tisch.Wir solidarisieren uns mit der Initiative engagierter Bürger:innen im Rieselfeld, mit den Baumbesetzer:innen vor Ort und allen übrigen Fürsprecher:innen des Waldes. Wir werden nicht aufhören, für den Erhalt der Waldflächen zu kämpfen.

Stellungnahme P4F Freiburg

Kontakt: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

1 2. Klimaanpassungskonzept 2019, S. 60 f.
2 https://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2021/PR-Mogelpackung-Baeume-pflanzen-fuersKlima,baeume292.html
3 Präambel der internationalen Biodiversitätskonvention 1993
4 https://www.researchgate.net/publication/335023037_Neun-Punkte-Plan_gegen_das_Insektensterben_- _Die_Perspektive_der_Wissenschaft
5 https://www.freiburg.de/pb/500645.html

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