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Dritte Erklärung des RegioBündnis pro Landwirtschaft, Natur und ökosoziales Wohnen:
an die Bevölkerung und Kommunalpolitik in Freiburg und im Breisgau, im Dezember 2020
Das RegioBündnis pro Landwirtschaft, Natur & ökosoziales Wohnen mit seinen 17 großen und kleinen Vereinigungen forderte mit seiner aktuellen Dritten Erklärung OB Martin Horn und den Freiburger Gemeinderat auf, die Dietenbach-Wäldchen und andere Wäldchen und Bäume zwischen dem Stadtteil Rieselfeld und Dietenbach voll erhalten. Laut aktuellem Rahmenplan würden beim Langmattenwäldchen und östlich davon 43% gerodet für Straßen, Wege, Querung für die Stadtbahn, für die Erdgashochdruckleitung, Sportgelände und einige Wohnungen...
Beim Langmattenwäldchen und benachbarten Wäldchen würden rund 40.000 qm Wald bzw. laut Bürgeraktion Dietenbach ist überall rund 3.700 Bäume vernichtet. Einige Wäldchen würden zum schmalen trockenheits- und hitzeanfälligen Streifen von 30 m Breite degradiert. Die Waldfunktionen zum Bodenschutz, als Wasserspeicher, für die Erholung, Natur, Luftreinigung, Sauerstoffproduktion, CO2-Bindung und -speicherung, gegen Hitze, für Kühle, Feuchte und das Landschaftsbild wären stark geschädigt bis zerstört.
Auch Vogelschutzgründe verlangen den vollständigen Erhalt der Dietenbach-Wäldchen: Sie können als „faktisches Vogelschutzgebiet“ gelten gemäß EU-Vogelschutz-Gesetzgebung und höchster deutscher Rechtsprechung. Ihre hohe Bedeutung für Vögel, die Nähe der unterschätzten Wäldchen zum Vogelschutzgebiet (VSG) Fronholz und zum Naturschutzgebiet Rieselfeld sprechen sehr dafür. Eine Nachmeldung ist überfällig, z.B. als Erweiterung des VSG Fronholz, das durch den Bahnausbau an Fläche verliert.
Die hohe Bedeutung gerade des Langmattenwäldchens ist laut vogelkundlichem Fachgutachten spätestens seit 2015 im Detail belegt. Bemerkenswert sei seine gute Besiedlung mit Spechtarten und anderen Höhlenbrütern. Seine höhlenreichen Baumbestände seien als Teil des regional wertvollen Mooswald-Komplexes zu sehen. Baumfalke, Schwarzkehlchen, Neuntöter, Mittelspecht gehören zu den laut FFH-Richtlinie besonders geschützten Brutvogelarten in der Dietenbachniederung. Beim Wäldchen seien mehr als 47 Vogelarten vertreten, davon 27 Brutvogelarten und auch viele z.T. streng geschützte Fledermausarten sowie Haselmäuse und Käfer.
Das RegioBündnis ist dankbar, dass von Betroffenen gegen den Neubaustadtteil geklagt wurde. Das RegioBündnis wiederholt, dass der Neubaustadtteil Dietenbach nicht erforderlich ist, zu teuer würde und Landwirtschaft und Natur dort zu erhalten sind. Es setzt sich beim Bedarf an bezahlbarem Wohnraum für Alternativen ohne Flächenverbrauch ein: Dachaufstockung, -ausbau, Parkplätzeüberbauung, Umbau und Überbauung von Mischgebieten, in illegalen Ferienwohnungen, im Leerstand, mit besserer Nutzung der rund 13.000 viel zu großen Wohnungen. Aufs Bauen auf der „grünen Wiese“ ist zu verzichten, so das RegioBündnis, wie es baugesetzlich geboten ist samt Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen nach Art 20a GG.
Dritte Erklärung des RegioBündnis pro Landwirtschaft, Natur und ökosoziales Wohnen (pdf).
Weitere Infos: regiobuendnis.de
RegioBündnis pro Landwirtschaft/ Medienmitteilung