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Info-Veranstaltung „Roller-Rowdys im Rieselfeld“

Ziel: Verständnis und friedliche Koexistenz
Schon im Vorfeld der Veranstaltung fand ein „Runder Tisch“ statt, zu der Andreas Roessler, Vorsitzender des BIV e.V., die zuständigen Polizeimitarbeiter, die K.I.O.S.K.-Geschäftsführerin Daniela Mauch und Samson Woldu als Leiter der Jugendarbeit im Glashaus eingeladen hatten, um zusammen mit Vorstandsmitgliedern des BIV die Problematik zu besprechen, die durch abendliche und nächtliche Rollerraser im Rieselfeld zu einer z. T. unerträglichen Lärmbelastung und Gefährdung von Unbeteiligten, insbesondere Kindern, geführt hat und immer wieder führt. Auch ein Vertreter der Gruppe von Betroffenen, die ...

sich auf der Plattform „nebenan.de“ vernetzt hatte, war beteiligt. Dabei wurde festgelegt, für die Rieselfelder Bevölkerung eine Veranstaltung zu planen, bei der jeder seine Erfahrungen vorbringen kann und gemeinsam nach Lösungen gesucht werden soll.

Die Gruppe der Rollerraser umfasst ca. sieben bis zehn männliche Jugendliche, zum größten Teil aus den Nachbarstadtteilen, die mit erheblich überhöhter Geschwindigkeit sowohl auf den Straßen im Rieselfeld, als auch auf für Motorroller verbotenen Wegen fahren.  Dies z. T. ohne Kennzeichen, bei Dunkelheit und teils auch ohne Beleuchtung. Sie brettern rücksichtslos auf den langen Geraden mit Vollgas und überhöhter Geschwindigkeit hin und her, terrorisieren damit Anwohner und bringen Kinder und Passanten in Gefahr.

Die Veranstaltung für die Bevölkerung im Rieselfeld stieß auf großes Interesse: Circa 100 Personen hatten sich eingefunden, darunter auch eine Gruppe Jugendlicher, die per Mofa bzw. Roller direkt vors Glashaus gefahren kamen. Für Norman Pankratz, Quartiersarbeiter bei KIOSK e.V., und Andreas Roessler, die zusammen die Diskussion leiteten, war es nicht einfach, die zum Teil kichernden Jugendlichen aus ihrer Befangenheit zu locken und sie zu einer ernsthaften Auseinandersetzung mit den einzelnen Betroffenenberichten zu bringen. Von Selbstkritik keine Spur! Vielmehr sahen sie sich als Opfer, als harmlose Jugendliche, die nur ihren Spaß haben wollen und von Erwachsenen unberechtigt angegriffen werden, forderten von den anderen Respekt ein und beklagten, dass die Erwachsenen den Zugang zu den Jugendlichen verloren hätten. Ein Sprecher dieser Jugendlichen meinte gar, die angeschuldigten Leute kämen von anderswoher. Sie als „normal Fahrende“ sollen nicht angemotzt werden und auch nicht als „Freaks“ bezeichnet werden. Den Begriff Roller-Rowdys fanden sie absolut unpassend. Was für eine bemerkenswerte Weltsicht!

Die vorgebrachten Klagen und Beschwerden, meist von Eltern kleinerer Kinder, waren gravierend: „Lärm um ein Uhr nachts mit Wecken der Leute erzeugt Wut“ oder: „Verkehrsgefährdende Situationen werden bewusst in Kauf genommen, das ist Terror!“ „Sinnloses Hin- und Herfahren ist strafbar und eine Rücksichtslosigkeit. Irgendwo sind Grenzen.“ „Auf dem Maria-von-Rudloff Platz ist nachts oft ein Drama. Das Herumrasen auf dem Sandplatz ist inakzeptabel. Der Sandplatz wird durch die Räder zerstört, die Zelte und Bänke fürs Stadtteilfest können nicht mehr vernünftig aufgestellt werden. Ein Motorfahrzeug hat dort nichts verloren.“ Mehrere Anwesende äußerten, dass sie konkret planten, wegen dieser untragbaren Situation aus dem Rieselfeld wegzuziehen. 

Nach zweistündigem Austausch der Erfahrungen und Argumente wurde der Vorschlag von Andreas Roessler gutgeheißen, beim Stadteilfest vom 21. bis 23. Juli einen großen Tisch einzurichten, an dem sich alle Beteiligten konstruktiv zusammensetzen und überlegen sollen, wie man mehr Rücksicht, Respekt, gegenseitiges Verständnis und eine akzeptable Koexistenz erreichen könne. Auch die Polizei ist in der Pflicht: es soll ein Angebot zum Dialog mit Erwachsenen geben. Dazu werden Sonderprogramme im Sommer aufgelegt. Ziel muss es sein, dass „die Bevölkerung nachts wieder schlafen kann“. Optimisten glauben, dass es gelingen könnte, eine Besserung der Situation zu erreichen. Skeptiker sind – wie schon der Begriff sagt – skeptisch und erwarten keine Veränderung.

Möge die optimistische Gruppe Recht behalten!

Heiner Sigel

Siehe auch: Leser*innenbrief dazu ...

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