Barrierefreiheit Einstellungen
„Der Wechsel zum Jahresfahrplan 2020, der am 15. Dezember vollzogen wird, zeichnet sich durch eine sehr große Kontinuität aus.“ Diese Aussage von Oliver Benz, Vorstand der Freiburger Verkehrs AG (VAG) anlässlich der presseöffentlichen Vorstellung des Jahresfahrplan 2020 ist alles andere als selbstverständlich. Durch die Eröffnung der Stadtbahn Rotteckring am 16. März hatte es allerhand Änderungen im Liniennetz gegeben die zudem teilweise im Vorfeld aus der Öffentlichkeit mit kritischen Anmerkungen bedacht worden waren. „Unsere Erfahrungen seit März sind ausgesprochen positiv, sodass wir keinerlei Anlass sehen grundlegende Dinge zu verändern. Die neuen Linienführungen haben sich bewährt,“ ergänzt Benz.
Tatsächlich hatte es vor allem von aktiven Bürgerinnen und Bürgern aus dem Rieselfeld im Vorfeld Kritik daran gegeben, dass die Stadtbahnlinie 5 jetzt über den Rotteckring geführt wird und der Hauptbahnhof oder das Rathaus im Stühlinger für die Rieselfelder nicht mehr ohne Umsteigen erreichbar sind. Mitglieder des dortigen Arbeitskreises Verkehr hatten sich sogar die große Mühe gemacht und einen eigenen Vorschlag für ein mögliches Liniennetz der VAG erarbeitet.
Nach gut acht Monaten Betrieb bleibt festzustellen, dass bei der VAG nahezu keine Beschwerden über diese Linienführung eingegangen sind. Und auch in einem Schreiben des AK Verkehr aus ...
dem Rieselfeld wird konstatiert: „Wir ziehen also insgesamt ein positives Resümee und stellen fest, dass der kollektive Aufschrei aus dem Rieselfeld nach Einführung der neuen Linienführung ausgeblieben ist.“
Der Vorstand der VAG, Oliver Benz, betonte die hevorragende Zusammenarbeit mit dem AK-Verkehr, bedauerte sehr den Tod des bisherigen Vorsitzenden des Arbeitskreises Erich Birkle, lobte aber den neuen Vorsitzenden, Heiner Sigel, als konstruktiv und sehr souverain. Er fand es als Zeichen der Größe, dass Heiner Sigel ihm geschrieben habe, dass die Sorge der Rieselfelder unberechtigt gewesen sei.
Anpassungen an den regionalen Schienenverkehr
Bei den einzigen Änderungen im Verkehrsangebot des Fahrplans für 2020 ging es ausschließlich darum, Buslinien besser auf Abfahrtszeiten des regionalen Schienenverkehres einzustellen:
Stadtbahn Messe
Zu einer Erweiterung des Liniennetzes wird es gegen Ende des Jahres kommen. Dann wird die Verlängerung der Stadtbahn Messe in Betrieb gehen.
Dreisamtal steigt bei „Safer Traffic aus.
Wie schon länger bekannt steigen die Gemeinden im Dreisamtal zum 15. Dezember komplett aus dem Nachtverkehrsangebot „Safer Traffic“ aus. Betroffen davon sind Zarten, Kirchzarten, Stegen, Attental / Wittental, Eschbach, St. Peter, Buchenbach und Oberried.
Der Umsteigepunkt von der Straßenbahn auf die Nachttaxis an der Laßbergstraße bleibt jedoch bestehen, da von hier aus die Freiburger Ortsteile Kappel und Ebnet weiterhin bedient werden.
"Die 4 Dreisamtal-Gemeinden Buchenbach, Kirchzarten, Oberried und Stegen mit St.Peter bieten gemeinsam mit der SBG (SüdbadenBus GmbH) ein neues und verbessertes Angebot im Rahmen des Safer Traffic Nachtverkehr an.Zwischen Freiburg – Kirchzarten – St. Peter verkehrt ab dem 15.12.2019 wieder ein Nachtbus samstags und Sonn- und feiertags. Die Abfahrtszeiten ab Freiburg ZOB sind 2.40 Uhr und 4.40 Uhr. Um 0.46 verkehrt neu zusätzlich ein Regionalzug von Freiburg nach Kirchzarten (Endhaltepunkt Löffingen). Ab Kirchzarten übernimmt dann ein weiterer Bus die Weiterfahrt nach Buchenbach (Himmelreich und Kernort) und Oberried Weilersbach, Ortsmitte, St. Wilhelm und Hofsgrund) und zurück nach Kirchzarten (Bahnhof ). Der bisherige Safer Traffic Transfer mit Sammeltaxis durch die VAG ab Littenweiler entfällt." erfährt man in den Kirchzartner Gemeindenachrichten vom 5.12.2019.
Haltestellenumbenennung
Wie die VAG Vorstände mitteilten, wird die Haltestelle „Weißerlenstraße“, die von den Buslinien 25 und 26 bedient wird, künftig „Beschläge-Koch“ heißen. In Industrie- und Gewerbegebieten können Firmen gegen ein Entgelt Bus-Haltestellen umbenennen lassen. Mit dabei sind schon Stryker, Schaub und Beschläge Koch.
Rückblick:
„Baustellenbedingte Fahrplanirritationen“
Für die Buslinien 25 und 36 hatte es vom 21. Oktober bis zum 30. November die ungewöhnliche Situation gegeben, dass ein Baustellen-Umleitungsverkehr gefahren wurde, ohne dass weit und breit eine Baustelle zu sehen gewesen wäre. Dieser Zustand sorgte bei den Kundinnen und Kunden nachvollziehbarer Weise für Irritationen. Tatsächlich war der VAG für die Hochdorfer Straße eine Kanalbaustelle angekündigt worden. Der Beginn der Bauarbeiten wurde dann jedoch so kurzfristig verschoben, dass die VAG keine Zeit zum Reagieren mehr hatte. In allen Hintergrundsystemen – also in der Fahrplanung, der Dienstplanung und in den elektronischen Medien der Kundenkommunikation – war der Baustellenfahrplan längst hinterlegt. Dies kurzfristig zu ändern hätte einen unverhältnismäßig hohen technischen und zeitlichen Aufwand bedeutet und dies umso mehr, als an jedem neuen Fahrplan sehr viele individuelle Dienstzuschnitte für die Fahrpersonale hängen, die kurzfristig kaum geändert werden können. Mittlerweile gibt es die verbindliche Aussage, dass die Baustelle am 8. Januar beginnen wird.
Beteiligungsfahrplan
Den gesamten Juni über hatten jede und jeder die Möglichkeit im Rahmen eines „Beteiligungsfahrplans“ Anregungen, Wünsche und Kritik zu den Bus- und Stadtbahnangeboten des Freiburger Nahverkehrsanbieters zu dokumentieren. Auf diese Weise wollte die VAG von ihren größten Experten – nämlich von den Fahrgästen – wissen, was man noch verbessern kann, oder wo es vielleicht auch mal klemmt. Denn das wichtigste Ziel der Befragung war es mit den Bus- und Stadtbahnverkehren möglichst nahe an den Wünschen und Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden zu sein.
Die Zahl der Rückmeldungen hat bei den Organisatoren im Verkehrsbetrieb alle Erwartungen übertroffen: Schriftlich und digital sind über 400 Fragebögen zurückgekommen. Dabei haben fast zwei Drittel der Mitmacher angegeben über eine RegioKarte zu verfügen und fast täglich im Öffentlichen Nahverkehr in Freiburg unterwegs zu sein.
Die Vorschläge werden derzeit ausgewertet und auf eine mögliche Umsetzbarkeit geprüft. Auch wenn nicht jeder individuelle Wunsch erfüllt werden kann, so ist man sich bei der VAG doch sicher, dass zum Jahresfahrplan 2021 einige der Anregungen umgesetzt werden können.
Frelo
Das im März 2019 erstmals auf Freiburgs Straßen geschickte gestartete Fahrradverleihsystem der der VAG, „Frelo“, wurde zu einem sehr großen Erfolg. Bis November wurden bereits über 133.000 Fahrten damit unternommen. Das macht eine Nutzung von zweimal pro Tag pro Fahrrad.
Ausblick 2020:
„Unser Ausbauprogramm geht auch im nächsten Jahr weiter. Dies wird zu verkehrlichen Einschränkungen führen. Ebenso sind zum Erhalt der Infrastruktur von Straßen, Schienenstrecken oder auch Versorgungsleitungen Baustellen im Netz zuweilen unvermeidbar. Manche davon werden auch im Jahr 2020 baustellenbedingte Fahrplanirritationen nach sich ziehen,“ erklärt VAG Vorstand Stephan Bartosch.
Elektromobilität
Nachdem im November die ersten beiden elektrisch betriebenen Busse bei der VAG eingetroffen sind, werden diese voraussichtlich von kommendem Februar an auf der Linie 27 zum Einsatz kommen. Dabei wird es zunächst darum gehen Erfahrungen mit der neuen Technik und den neuen Betriebsabläufen zu sammeln. Anfangs wird in der Regel einer der Busse im Linienbetrieb eingesetzt. Der zweite wird dann erst noch für weiter Schulungen des Fahrpersonals benötigt.