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Petra Frank begann ihre berufliche Laufbahn mit einer Ausbildung zur Damenschneiderin. Seit einem Jahr ist sie zum zweiten Mal verheiratet und hat einen erwachsenen Sohn. Vor neun Jahren zog sie nach Waldkirch, nachdem sie zuvor im Stadtteil Rieselfeld lebte.
Nach der Geburt ihres Sohnes vor 28 Jahren begann sie als Tagesmutter zu arbeiten. Zu dieser Zeit war der Stadtteil Rieselfeld neu, und der Tagesmütterverein plante eine Großpflegestelle. Obwohl sie damals nicht genau wusste, was auf sie zukam, meldete sie sich und wagte den Sprung ins kalte Wasser. Bereits einen Monat später erhielt sie Unterstützung durch Delna Schwarz, eine erfahrene Erzieherin, die ihr mit Rat und Tat zur Seite stand. Aus der Großpflegestelle entwickelte sich eine Kinderkrippe, und ...
Frau Schwarz blieb glücklicherweise an ihrer Seite. Gemeinsam betreuten sie bis zu zehn Kinder im Alter von einem bis drei Jahren. Mit zunehmendem Verwaltungsaufwand musste das Team erweitert werden, sodass schließlich drei Personen in der Einrichtung arbeiteten.
Vor 24 Jahren übernahm Petra Frank die Kinderbetreuung in Vollzeit und erledigte die Büroarbeit abends oder am Wochenende. Als dies nicht mehr tragbar war, arbeitete sie zwei Tage pro Woche im Büro. Mit der Zeit wurden die Anforderungen und die Verantwortung immer größer, besonders von Seiten der Eltern.
Im Sommer geriet die Einrichtung in Personalnot, und es wurde immer schwieriger, nach den Ferien die freien Plätze zu füllen. Schließlich wurde der Druck zu groß, sodass sie sich entschloss, die Kindergruppe zu schließen.
Wie es beruflich weitergeht, ist noch ungewiss. Sicher ist jedoch, dass sie schnell eine neue Arbeit finden muss, da sie als Selbstständige keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld hat. Sie möchte in einem Angestelltenverhältnis mit neuen Herausforderungen durchstarten und sich beruflich neu orientieren.
Trotz der Herausforderungen erinnert sie sich mit Freude an die vielen schönen Erlebnisse in ihrer Zeit als Kinderbetreuerin – Erlebnisse, die ein ganzes Buch füllen könnten. Das größte Glück in dieser Zeit war für sie die Zusammenarbeit mit Frau Schwarz. Gemeinsam meisterten sie schwere Zeiten, und Frau Schwarz blieb auch in unsicheren Momenten stets an ihrer Seite.
Die Einrichtung der Kindergruppe ging zum größten Teil an die Ukraine-Hilfe und die Wohnung wird verkauft.