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Hitze ist viel komplexer als die Lufttemperatur
Luftfeuchtigkeit, Wind und die Sonneneinstrahlung spielen daneben eine wichtige Rolle, ebenso Staubpartikel und Pollen.
Schwüle Hitze ist problematischer als trockene Hitze
Bei geringer Luftfeuchtigkeit werden hohe Lufttemperaturen erheblich besser verkraftet als bei Schwüle mit hoher Luftfeuchtigkeit (z.B. in den Tropen). Die Schweißproduktion ist zwar in beiden Fällen ziemlich gleich, aber bei hoher Luftfeuchte verdunstet der Schweiß kaum, dadurch fehlt der Kühleffekt durch Verdunstungskälte.
Wärmeinseleffekt
Im urbanen Raum wird durch eine dichte Bebauung, aufgeheizte Fassaden, glühenden Asphalt und nicht begrünte Plätze bei Sonneneinstrahlung viel Wärme gespeichert. Infolge dessen sinken dort nachts die Temperaturen nicht genügend ab (nicht < 20° C). Das ist der Wärmeinseleffekt. Ein eindrückliches Beispiel ist im Rieselfeld der mit Steinplatten versehene Platz vor dem Glashaus. Konkret fühlbar ist dieser Effekt an den schwarzen Sitzblöcken aus Stein, die Tags Hitze speichern und ...
spätabends noch richtig heiß sein können.
Sie alle lindern die Hitzewirkung durch Verdunstung von Wasser (Verdunstungskälte).
Der Wald wirkt als komplexes Ökosystem, ist CO2- und Wasserspeicher, Sauerstoff-Produzent, Luftreiniger, bietet Schutz bei Starkregen, indem er Wasser zurückhält. Er ist Lebensraum vieler Arten wie z.B. der DietenbachWald (Spechte aller Art, Abendsegler, Haselmaus u.v.m.).
Die Temperatur im Wald wird über den objektiven Kühleffekt hinaus subjektiv deutlich kühler und angenehmer empfunden. Ein einziger Baum wirkt wie 10 Raumklimaanlagen. https://botanikguide.de/baeume-kuehlen-staedte-wie-natuerliche-klimaanlagen/ .Deshalb ist es schon allein aus der Sicht des Klimaschutzes absolut unverständlich, dass ein artenreiches, idyllisches Waldstück mit ca. 3500 alten Bäumen direkt neben dem Hotspot-Stadtteil Rieselfeld und dem künftigen Hotspot Dietenbach gerodet wird, wobei Dietenbach mit einer noch dichteren Bebauung und einer die Luftzirkulation behindernden 6 - 8 m hohen und 1500 m langen Lärmschutzwand noch mehr durch Hitze betroffen sein wird.
Das Bewusstsein für die Gefahr durch Hitze muss geweckt und Strategien entwickelt werden, um besonders vulnerable Gruppen zu schützen.
Besonders gefährdet sind: Säuglinge, Kleinkinder und Menschen über 65 Jahre, da deren Thermoregulationssystem noch nicht bzw. nicht mehr gut funktioniert. In einer Hitzeperiode ist die Übersterblichkeit in der Bevölkerung beträchtlich.
Text und Foto: Heiner Sigel
Anmerkung der Redaktion:
Wir empfehlen die Warnwetter App des Deutschen Wetterdienstes.